polnische Juristin und Politikerin, Ministerpräsidentin 1992-1993; Justizministerin und Generalstaatsanwältin 1997-2000; fr. Mgl. der Sejm
* 3. April 1946 Pleszewo
Herkunft
Hanna Stanisława Suchocka wurde am 3. April 1946 in Pleszewo bei Poznań (Posen) in der Familie eines Apothekers geboren. Politik ist in der Familie zu Hause. Großmutter Anna war Sejm-Abgeordnete, die Schwester des Vaters Vorsitzende der Katholischen Mädchen-Vereinigung.
Ausbildung
Nach dem Besuch eines Gymnasiums studierte H. S. Jura an der Universität in Poznań (Abschluß 1968), promovierte und habilitierte sich.
Wirken
Seit 1972 ist sie Professorin am Lehrstuhl für Verfassungsrecht der Universität Poznań (Posen). Seit 1982 hält die strenggläubige Katholikin auch Vorlesungen an der Katholischen Universität von Lublin. Da sie sich auf Fragen der Menschenrechte und der Rechtsstaatlichkeit spezialisierte, kamen ihr bald Zweifel an der geltenden Staatsordnung. Sie blieb der regierenden kommunistischen Partei fern, riskierte den vorübergehenden Verlust ihrer Stelle an der juristischen Fakultät und trat lediglich der damaligen Satellitenpartei Demokratische Partei bei. Als deren Kandidatin wurde sie erstmals 1980 in den Sejm (Parlament) gewählt. Innerhalb ihrer Partei gehörte sie zu einem kritischen Flügel und wandte sich u. a. 1982 gegen die Verabschiedung des Gewerkschaftsgesetzes, das mit den Stimmen ihrer Partei die unabhängige Gewerkschaft Solidarność für illegal erklärte und das Vorgehen gegen ...